Mit Wirkung vom 20. Juni 2025 hat die Europäische Kommission die APS+-Handelsprivilegien Pakistans für die Einfuhr von Ethanol (außer Kraftstoff) ausgesetzt. Mit dem Beschluss werden neue Zölle zwischen 129 und 243 EUR pro Tonne (je nach Produktklassifizierung) für Ethanol eingeführt, das zuvor zollfrei in die EU eingeführt wurde.
Diese Änderung ist auf die wachsende Besorgnis in der EU über Marktstörungen zurückzuführen, die durch steigende Mengen an preiswertem pakistanischem Ethanol verursacht werden. Zwischen 2021 und 2024 haben sich die Einfuhren aus Pakistan fast verdreifacht und erreichten einen Höchststand von über 393.000 Tonnen. Der Großteil dieser Importe konkurrierte im Bereich des Ethanols, das nicht als Kraftstoff verwendet wird, einschließlich Ethanol, das in Kosmetika, Arzneimitteln, Lebensmitteln und industriellen Anwendungen eingesetzt wird.
Laut der formellen Bewertung der Europäischen Kommission (Verordnung EU 2025/1206) hat der starke Anstieg der pakistanischen Importe:
Auslöser für die Entscheidung war ein förmlicher Antrag von sechs Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, Frankreich und Spanien, die eine "ernste Störung" auf dem Markt für Ethanol, das nicht als Kraftstoff verwendet wird, geltend machten. Zwar wurden auch andere Exporteure (wie die USA und Guatemala) genannt, aber nur Pakistan profitierte vom APS+-Status, der ihm zollfreien Zugang und einen deutlichen Preisvorteil verschafft.
Der Markt für Ethanol-Kraftstoff ist nicht betroffen. Ethanol, das die EU-Nachhaltigkeitskriterien im Rahmen der Erneuerbare-Energien-Richtlinie erfüllt und in der Regel für die Beimischung im Verkehr verwendet wird, bleibt von dieser Aussetzung unberührt.
Für Importeure, Händler und Käufer in der EU wird dieser Schritt wahrscheinlich zu Preisanpassungen führen:
Für Pakistan gelten die neuen Zölle zwei Jahre lang, danach kann die EU die Entscheidung je nach Marktentwicklung überdenken.
Als globaler Beschaffungspartner für Ethanol und Spirituosen in loser Schüttung verfolgen wir ständig die Entwicklungen, die sich auf Handelsströme, Beschaffungsstrategien und Compliance-Anforderungen auswirken.
Wenn Sie wissen möchten, wie sich diese Aktualisierung auf Ihre Lieferkette auswirken könnte, oder wenn Sie angesichts dieser Veränderungen Ihre Lieferanten diversifizieren möchten, können Sie sich gerne an uns wenden. Wir helfen Ihnen gern.